Von der „Future of Work” profitieren immer noch vornehmlich die White-Collar-Angestellten. Gleitzeit und Home-Office eignen sich wenig für Frontline Workers, jene operativen Mitarbeitenden, die beispielsweise im Handel, in Lager und Logistik oder im Gastgewerbe arbeiten. Wie bringt man also Future of Work und Frontline Work zusammen?
Im Jahr 2023 sahen sich Unternehmen aller Branchen gezwungen, aufgrund der Inflation und wirtschaftlicher Krisen ihre Kosten zu senken. Gleichzeitig spürten sie den Druck, wachsen zu müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In Branchen, in denen hauptsächlich Frontline Workers (oder auch Deskless Workers, Blue-Collar-Workers) tätig sind, sind die Herausforderungen durch einen massiven Arbeitskräftemangel noch größer.
Laut der Quinyx Trendstudie „The State of the Frontline Workforce” aus 2023 haben 53 % der Arbeitnehmenden im letzten Jahr daran gedacht, ihren Job zu kündigen.
Daher ist es umso wichtiger, dass Arbeitgebende die Chance nutzen, neue Wege zu finden und den Arbeitsalltag für Mitarbeitende zu verbessern. Eine der Maßnahmen, das Thema New Work im Bereich Frontline Work aufzugreifen, ist der Bereich der Arbeitszeitflexibilisierung – speziell im Workforce Management (WFM).
In den kommenden Jahren wird sich der Bereich des digitalen Workforce Managements weiterentwickeln und Unternehmen dabei helfen, den Arbeitsalltag der Angestellten weiter zu verbessern. Es ist unbestritten, dass die technologischen Möglichkeiten enorm sind. Die Digitalisierung von WFM-Prozessen hinkt jedoch meist noch hinterher. Mit Blick auf die Zukunft sollte hier der Fokus auf der Verbesserung der Employee Experience liegen.
Die richtigen Grundlagen schaffen
Ein zentraler Hebel ist die effizientere Dienstplanung für Frontline Workers und Manager. Ein WFM-Tool mit einfachen, optimierten Planungsfunktionen kann einen großen Unterschied machen. So sollten Mitarbeitende beispielsweise in der Lage sein, Schichten zu tauschen, egal ob für Notfälle in letzter Minute oder wenn sie für das kommende Wochenende spontan Konzerttickets bekommen haben. Ebenso sollten verfügbare Mitarbeitende offene Schichten im Plan sehen können, um diese zu buchen. Wenn Mitarbeitende diese grundlegenden Funktionen zur Verfügung haben, kann der Tag für alle ein wenig besser beginnen. Überraschenderweise haben laut der Befragung jedoch fast 86 % der Mitarbeitenden auf der Fläche kein Tool, um Schichten zu tauschen.
Eine zentrale Anlaufstelle bieten
In der oben erwähnten Trendstudie wurde ebenso herausgearbeitet, dass 44 % der Frontline-Mitarbeitenden 2 oder mehr digitale Tools für ihre Arbeit nutzen, 7 % jedoch sogar mehr als 6 Tools.
Durch die Konsolidierung der Tools zur Personalorganisation und -planung wird der Arbeitsalltag für alle Mitarbeitenden und Manager reibungsloser. Ein weiteres großes Plus ist die Bündelung von Informationen, Kommunikation und Learning in einem einzigen Tool – sodass besonders Frontline Workers alles, was sie im Arbeitsalltag brauchen, an einem zentralen Ort finden – von Neuigkeiten und Aufgabenlisten über Formulare bis hin zu arbeitsrelevanten Dateien.
Flexibilität ermöglichen
Die Frage, ob die Mitarbeitenden über ihre Arbeitszeiten mitbestimmen können oder nicht, wird von den Mitarbeitenden selbst immer wieder als oberste Priorität eingestuft. 59 % der Befragten geben an, dass der Hauptauslöser für Stress eine mangelnde Flexibilität in der Dienstplanung sei. Die Arbeitszeitflexibilisierung ist ein wirksames Instrument, um die Employee Experience zu verbessern und die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. Vielleicht gibt es für Angestellte auch eine Option, an verschiedenen Standorten zu arbeiten, um sich stetig weiterzuentwickeln.
Mitarbeitenden muss in Zukunft mehr Selbst- und Mitbestimmung ermöglicht werden – ganz besonders in den Branchen, in denen die Menschen im Schichtdienst oder stundenweise arbeiten, um die Wirtschaft am Laufen zu halten.