Geht es um Startups, denken viele zuerst an Städte wie Berlin, Amsterdam, Helsinki oder London. Gute Ausgangbedingungen für Gründerinnen und Gründer sowie Investoren bieten aber auch andere Metropolen. Eine davon ist Köln. So verfügt die Domstadt über das Potenzial, sich zu einem zentralen Startup- und Technologie-Hotspot in Europa zu entwickeln.
Mit über einer Million Einwohnern, einem pulsierenden Stadtleben, über 100.000 Studierenden und Forschenden sowie zahlreichen Unternehmen als potenzielle Kunden im Business-to-Business-Bereich (B2B) erfüllt der Standort viele wichtige Grundvoraussetzungen, um innovative Produkte und Dienstleistungen an den Markt zu bringen. Hinzu kommen eine gut ausgebaute Infrastruktur und ein breites Einzugsgebiet.
Das spiegelt sich auch in der Startup-Landschaft Kölns wider: Derzeit finden sich in der Rheinmetropole besonders viele Jungunternehmen, die mit neuen Technologien und digitalen Services im B2B-Bereich auf sich aufmerksam machen. Da sie damit wichtige Impulsgeber für den gesamten Wirtschaftsstandort sind, gibt es eine große Anzahl an Projekten, Initiativen und Angeboten, mit denen sich die Stadt Köln direkt an die Gründerszene richtet. Gelungene Beispiele hierfür sind die Startup Unit Cologne der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH, der Digital Hub Cologne, das InsurLab Germany und der Digital Health Germany e.V.
Das Ökosystem im Fokus
Wer in Köln mit einem neuen Geschäftskonzept durchstarten, wachsen oder in ein solches investieren will, braucht oft erst einmal grundlegende Informationen oder Zugang zu den passenden Netzwerken vor Ort. Das gilt für Startups genauso wie für klassische Unternehmen. Ein wertvoller Partner für beide ist hierbei die zum 1. Februar 2019 gegründete KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH. Ziel der städtischen Ausgründung ist es, zukünftig noch flexibler auf die Bedürfnisse von Unternehmern vor Ort reagieren zu können, um so den Wirtschaftsstandort als Ganzes weiter voranzubringen.
Teil der neuen GmbH ist auch die Startup Unit Cologne. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kölner Gründerszene weiter zu stärken. Dabei fungiert das Team als neutraler Broker, Connector, Ecosystem Builder und Promoter. Weitere Angebote der KölnBusiness sind zudem das Startercenter, das Gründerinnen und Gründer individuell berät sowie der Unternehmens- service, der als Ansprechpartner für bereits bestehende Unternehmen dient.
Mit ihren Maßnahmen will die Kölner Wirtschaftsförderung eine zentrale Anlaufstelle für nationale und internationale Gründerinnen und Gründer schaffen und die Stadt zu einem zentralen Startup- und Technologie-Hotspot in Europa machen. Dazu gehört es, den Zugang zu Kapital, Fachkräften und Büroräumlichkeiten weiter zu erleichtern. Hinzu kommen Initiativen, Kooperationen und Events, die einen klaren Mehrwert für das Startup-Ökosystem schaffen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Know-How-Transfer von Startups zu klassischen Wirtschaftsunternehmen.
Mittler zwischen Mittelstand und Startup-Szene
Ein weiterer Förderer des Ökosystems ist der Digital Hub Cologne (DHC). Gegründet von der Stadt Köln, der Universität zu Köln und der IHK Köln bringt der Hub Gründerinnen und Gründer mit Unternehmen aus der Region zusammen. Zudem unterstützt der DHC Firmen und Konzerne dabei, digitale Geschäftsmodelle sowie Produkte und Lösungen zu entwickeln. Hierzu stellt er den Kontakt zu passenden Ansprechpartnern aus der Digitalisierungsbranche und dem Startup-Ökosystem her.
Darüber hinaus betreibt der Hub ein eigenes Mixed-Reality-Labor (XR-Lab) für Praxis-Workshops und die Plattform Rheinland-Startups.de, auf der die regionale Startup-Vielfalt und Köln als Gründermetropole im Mittelpunkt stehen. Eigene Veranstaltungsformate – auch in Kooperation mit der Startup Unit Cologne – runden das Angebot weiter ab.
Kooperation zwischen Startups und Versicherungsbranche
Je besser Gründerinnen und Gründer mit ihren potenziellen Kunden vernetzt sind, desto größer sind ihre Erfolgsaussichten. Daher haben die Stadt Köln, die IHK Köln, die Universität zu Köln und die TH Köln gemeinsam mit etablierten Versicherungsunternehmen und Startups 2017 die Brancheninitiative InsurLab Germany ins Leben gerufen, die mittlerweile die größte ihrer Art in ganz Deutschland ist. Zu den derzeit 78 Mitgliedern gehören Versicherungsunternehmen, Technologieanbieter, Unternehmens- & Rechtsberatungen sowie Hochschulen, Universitäten, öffentliche Institutionen und InsurTech-Startups.
Kernaufgabe ist es, Versicherer und InsurTech-Startups an einen Tisch zu bringen, um die Branche so mit neuen Konzepten, Arbeitsweisen und Impulsen fit für die Zukunft zu machen. Zum Einsatz kommen hierbei Match-Makings, Events und Förderprogramme.
Digitale Lösungen für die Gesundheitsbranche
Ein weiterer Wirtschaftssektor in Köln ist die Gesundheitsbranche. Aus diesem Grund haben im Mai 2019 insgesamt 17 Organisationen aus der Region Köln-Bonn unter Beteiligung der Stadt Köln den „Digital Health Germany e.V.“ gegründet. Ziel ist es, gemeinsam mit Startups, der Wissenschafts- und Bildungslandschaft sowie dem vorhandenen medizinischen Versorgungsnetz die Region zu einem führenden Standort in der digitalen Gesundheitswirtschaft auszubauen.
Hierzu ist der Verein eng mit dem gemeinnützigen „Digital Health Citizen e.V.“ verknüpft. Letzterer erstellt und pflegt eine Bürgerplattform für persönliche digitale Daten und stellt zudem den Datenschutz im Zuge der Digital-Health-Initiative sicher. Beide Einheiten zusammen schaffen so einen direkten Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger, Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen sowie Industrie und Health-Tech-Startups.
Alle vier – die KölnBusiness, der Digital Hub Cologne, das InsurLab Germany und der Digital Health Germany e.V. – kooperieren dabei nicht nur miteinander, sondern auch mit zahlreichen weiteren Akteuren aus dem Kölner Startup-Ökosystem, um die Bedingungen für Gründerinnen und Gründer sowie Investoren noch weiter zu verbessern.