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Diversity Management

Die Frau und die Netzübertragung

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Acht bis neun Stunden pro Tag bin ich mit Netzplanung beschäftigt. Die letzten Kernkraftwerke sollen bis 2022 stillgelegt werden, zugleich muss aber auch die sichere Stromversorgung von Industrie und Haushalten gewährleistet bleiben. Wenn die Windparks im Norden Strom ins Netz einspeisen, muss dieser in den Süden Deutschlands transportiert werden.

Es gehört zu meinen Aufgaben den Bedarf des Netzausbaus für die nächsten 5, 10 und 20 Jahren zu identifizieren sowie die notwendigen Maßnahmen zu planen. In meiner Freizeit spiele ich Mandoline und tanze in Balkan-Tanzgruppe in Bayreuth. Die Seele und der Kopf müssen sich beruhigen und werden für den nächsten Tag gestärkt.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Das Beste an meinem Job ist, dass ich zum Gelingen der Energiewende in Deutschland beitrage, da wir die Stromnetze der Zukunft planen. Unter anderem sorgen wir dafür, dass grüne Energie aus Windkraft, die in Norddeutschland bzw. in der Nordsee erzeugt wird, zu Verbrauchern in Süddeutschland transportiert werden kann.

In der zukünftigen deutschen „Energielandschaft“ findet die Stromerzeugung vermehrt  in Norddeutschland statt, wohingegen die großen Stromabnehmer in Süddeutschland liegen. Der Strom muss auf langen Strecken und verschiedenen Spannungsebenen transportiert werden, bis er in unsere Steckdosen kommt. 

Im Vergleich zu Männern gibt es ja nur wenige Frauen, die einen Weg in einer Technik-Branche einschlagen. Was sind Ihrer Meinung die Gründe dafür?

Es gibt im Moment immer noch zu wenige Frauen in technischen Berufen. Bereits im Gymnasium muss sich das technikbegeisterte Mädchen entscheiden, ob sie ihrer Leidenschaft für Technik nachgeht und dafür in Kauf nimmt nur unter Jungen zu sein. Oder gemeinsam mit ihren Freundinnen den humanistischen Bildungspfad einschlägt. Diese Problematik setzt sich im Studium sowie im Beruf fort, in noch prägnanterer Form. Kurz gesagt, es ist ein Teufelskreis. Jedoch rate ich jeder Frau ihrer Berufung zu folgen

“Frauen und Technik passen nicht zusammen” – Was sagen Sie dazu?

Das ist ein altes Klischee, das sich hartnäckig hält, jedoch nicht der Wahrheit entspricht. Frauen sind gleichermaßen in der Lage technische Herausforderungen zu bewältigen. Bei uns zuhause hat immer meine Mutter alles repariert, was repariert werden musste.

Was sind Ihre beruflichen Ziele für dieses Jahr?

Ich möchte gerne präsenter auf unseren Baustellen von TenneT sein. Netzplanung kann man nicht nur vor dem Computer und mit einem Taschenrechner in der Hand machen. Wir müssen die Probleme auch an Ort und Stelle sehen und die beste Lösung für die Leute in der Region und für die Sicherheit und die Stabilität des deutschen Netzsystems finden.

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