Innovation setzt jedoch unkonventionelles Denken und Macher-Mentalität voraus – was im Arbeits- und Weiter-bildungs-Alltag nur schwer vermittelt werden kann. Was also tun, wenn der alte Trott der Zukunft im Weg steht?
Radikal neue Ansätze fördern
Es ist dringend notwendig, zeitnah einem Großteil der Beschäftigten in Deutschland neue Denkansätze näher zu bringen. Denn die bisherigen Arbeitsprozesse lassen sich nicht eins zu eins in die digitale Welt übertragen. Vielmehr geht es darum, zeitraubende und dadurch teure manuelle Zwischenschritte auszuschalten und eine direkte Vernetzung in den verschiedensten Bereichen zu erdenken. Digitalisierung ist dabei kein exklusives Thema für Großkonzerne, sondern ganz besonders im Mittelstand zukunftsentscheidend.
In produzierenden Betrieben zum Beispiel sind nicht nur interne Faktoren relevant. Natürlich ist ein Ziel einer entsprechenden Digitalisierungs-Strategie, effizienter zu fertigen und die Instandhaltungskosten für Gebäude und Maschinen zu optimieren. Zusätzlich gilt es aber auch, auf veränderte Einkaufsbedingungen zu reagieren und dafür gerüstet zu sein, zeitnah und kostengünstig kleine Stückzahlen auf spezifischen Kundenwunsch herzustellen. Das gelingt nur mit einer Kombination aus fachlicher Expertise und unkonventionellen neuen Prozess-Ideen.
Im Büro-Alltag ist das nicht anders. Die Eingangsrechnung einzuscannen oder per E-Mail zu erhalten, ist zwar nett. Tatsächlich attraktiv wird der Arbeitsprozess aber erst, wenn Datenübertragung sowie Bestellinformationen und Zahlungen direkt automatisiert werden. So fallen tausende Stunden von manuellen Arbeitsschritten weg.
Stetige Weiterbildung beugt dabei diffusen Ängsten vor und versetzt Mitarbeiter in die Lage, sich in der frei gewordenen Zeit anderen, sinnvolleren Aufgaben zu widmen. Wie erreichen wir aber, dass ein Großteil der Beschäftigten vor allem in mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit erhalten, in einem sicheren Umfeld über sich hinaus zu wachsen und neue Perspektiven kennen zu lernen?
Lernräume schaffen
In erster Linie sollten Unternehmen verstehen, dass Mitarbeiter sichere Zeiträume für ihre stetige Weiterbildung benötigen. Wer sowieso schon unbezahlte Überstunden macht, wird sich kaum noch Zuhause mit der Arbeit beschäftigen. Die persönliche und fachliche Entwicklung, wie auch einfache Recherchen aus Interesse oder unverbindliche Fachgespräche müssen also während der Arbeitszeit möglich sein und gefördert werden.
Dann geht es an die Frage des Weiterbildungs-Ortes. Digitale Räume, wie wir sie von Online-Kursen und Virtual-Reality Umgebungen kennen, haben zwei Vorteile: Neben den Inhalten, werden auch digitale Fähigkeiten im Umgang mit der Plattform vermittelt. Der Mitarbeiter erhält eine Idee davon, wie sich auch die Arbeitsprozesse im Unternehmen der digitalen Welt anpassen könnten. Schwierig wird der digitale Raum, wenn Hardware ins Spiel kommt. Für aufwändigere Arbeiten wie Prototyping mit 3D-Druckern oder andere Bastelprojekte braucht es eine Werkstatt – und Arbeitsphasen mit Kollegen und Geschäftspartnern. So entsteht Zukunft durch Teamwork und Co-Creation.