Das Finden dieser Talente gleicht immer mehr der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Der deutschen Wirtschaft geht es gut und die meisten Unternehmen wollen Personal aufbauen. Das Problem: Es gibt mehr offene Stellen als Personal, das gefunden werden könnte! Allein 64 Prozent der von uns befragten Personalverantwortlichen planen, 2019 den Personalbestand zu erhöhen, nur sieben Prozent gehen von einer Reduzierung aus. Das ergab die von unserem HRM Research Institute erhobene „Recruiting-Report 2019“-Studie.
Wie der Fachkräfteindex zeigt, ist nicht mehr nur das IT- oder Tech-Umfeld betroffen. Auch Fachkräfte in anderen Branchen können mittlerweile zwischen vielen verschiedenen Stellenangeboten wählen. Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt: Aus dem Arbeitgebermarkt ist ein Bewerbermarkt geworden. Die Zahl der aktiv Jobsuchenden nimmt ab, die „Time to Hire“ steigt. So hat sich innerhalb eines Jahres die Anzahl der schnell (innerhalb eines Monats) besetzten Stellen fast halbiert. Und umgekehrt der Anteil der Stellen, die länger als fünf Monate unbesetzt sind, von vier auf elf Prozent mehr als verdoppelt.
Es ist längst nicht mehr ausreichend, einfach eine Stellenanzeige zu veröffentlichen, sich dann zurückzulehnen und auf eingehende Bewerbungen zu warten. Die Rolle des Recruiters hat sich gewandelt und auch das Mindset muss sich ändern: weg vom Verständnis als „Türsteher“ des Unternehmens und hin zum Vermittler, der sich auch aktiv auf die Suche nach den besten Talenten begibt. Denn die gestiegenen Chancen und Wahlmöglichkeiten, die sich vielen Arbeitnehmern bieten, haben auch zu einer höheren Wechselbereitschaft geführt, das zeigen aktuelle Arbeitsmarktstudien. Die passiv Jobsuchenden rücken so als Zielgruppe verstärkt in den Fokus. Das heizt den Markt für Werbung in den sozialen Netzwerken und die Direktansprache von Kandidaten weiter an.
Es ist längst nicht mehr ausreichend, einfach eine Stellenanzeige zu veröffentlichen, sich dann zurückzulehnen und auf eingehende Bewerbungen zu warten
Doch nicht nur das Finden, auch das Halten der Leistungsträger im Unternehmen ist nicht mehr so einfach wie noch vor einigen Jahren. Qualifizierte Arbeitnehmer können es sich leisten, bei der Wahl ihres Arbeitgebers wählerisch zu sein. Unternehmen müssen es verstehen, die Bedürfnisse ihrer Beschäftigten in den Mittelpunkt zu rücken. Das führt dazu, dass Begriffe wie Employer Branding, Talentmanagement und Personalentwicklung nicht einfach nur „Buzzwords“ bleiben dürfen. Die Unternehmen müssen diese Begriffe mit Leben und Authentizität füllen und strategisch vorgehen. Den HR-Abteilungen wird immer mehr Vielseitigkeit abverlangt, neues Wissen muss aufgebaut, neue Tools müssen erlernt werden. Dafür kann HR den Takt unserer zukünftigen Arbeitswelt maßgeblich mitgestalten.
Mit dem HRM Research Institute sind wir seit Jahren mit unseren Studien im deutschsprachigen HR-Markt verwurzelt und erleben die Trends hautnah mit. Wir sehen, wie sehr die Branche im Wandel ist und wie stark mittlerweile der Fokus auf Recruiting liegt. Auf der TALENTpro in München kann man live erleben, welches Know-how im Bereich Active Search oder Employer Branding heute bei den Vordenkern und im Recruiting erfolgreichen Unternehmen vorhanden ist. Recruiting, Employer Branding und Talentmanagement werden weiterhin stark an Bedeutung gewinnen. Auch die Nachfrage nach Online-Weiterbildungen im Recruiting, wie zum Beispiel Digital-Recruiter.com, bestätigt uns in dieser Entwicklung.
Die Nadel im Heuhaufen zu finden, wird immer eine besondere Herausforderung sein. Doch mit dem entsprechenden Rüstzeug verschafft man sich den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.