Die betriebliche Mitarbeitenden-Mobilität ist ein großer Hebel, wenn es um Nachhaltigkeit von Unternehmen geht. Das sollten Unternehmen im Blick haben und mit innovativen Managementstrategien die richtigen Stellschrauben identifizieren und nutzen. Das ist nicht nur ein Thema für große Unternehmen.
Melanie Schmahl
Stellvertretende Vorsitzende Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (BBM)
Foto: BBM
Es geht aber nicht nur darum, den automobilen Fuhrpark durch alternative Antriebe oder Kraftstoffe und andere Instrumente nachhaltiger zu gestalten. Das Mobilitätsmanagement muss jegliche vom Unternehmen veranlasste Mobilität im Blick haben. Dazu gehören neben den Geschäftsreisen und dem Fuhrparkmanagement auch die Pendelndenmobilität und die Frage, wie die Mitarbeitenden zur Arbeit kommen. Abhängig vom Standort haben Mitarbeitende teils kaum noch Interesse an traditionellen Dienstwagen und wünschen sich alternative Mobilitätsangebote. Wie Mitarbeitende das Thema der persönlichen Mobilität sehen und welche Angebote letztendlich von den Mitarbeitenden genutzt werden würden, gilt es im ersten Schritt herauszufinden.
Studie gibt die Richtung vor
Der im letzten Jahr durchgeführte „BBM Mobility Survey“ hatte genau das Ziel herauszufinden, was die Menschen über die Mitarbeitendenmobilität denken (die Folgestudie läuft gerade). Das ergab ein differenziertes Bild und zeigte, wie der Stand ist und wie Unternehmen in Bezug auf eine Mobilitätswende aktiv werden können. 47,5 Prozent der befragten Mitarbeitenden waren der Meinung, dass ihre Arbeitgeber eine gute Auswahl an Mobilitätsangeboten bieten. Trotzdem waren knapp die Hälfte noch nicht zufrieden.
Ein weiteres Ergebnis: insgesamt 49,3 Prozent der Mitarbeitenden bewerteten die Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich Verkehr zur Erreichung der Klimaziele mit mangelhaft oder ungenügend. Das ist ein echtes Problem. Die Politik muss hier dringend handeln, damit Unternehmen bessere Möglichkeiten haben. Nur so können Nachhaltigkeitsziele verwirklicht werden.
Menschen machen den Unterschied
Die Mobilität als Ganzes muss im Fokus stehen und auf Basis valider Daten gesteuert werden. Aber noch so gute Prozesse und die solideste Datenbasis können den Erfolg nicht garantieren. Veränderungen funktionieren nur, wenn man die Menschen mitnimmt, die Betroffenen zu Beteiligten macht. Im Dialog mit Mitarbeitenden, Verkehrsträgern und der Politik kann an den Rahmenbedingungen gearbeitet und können nachhaltige Mobilitätskonzepte entwickelt werden, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden. Stichworte: Mobilitätsbudgets, Diensträder, Elektromobilität, Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Durch Zusammenarbeit und offenen Dialog können Unternehmen ihre Nachhaltigkeit verbessern. Indem sie Verantwortung übernehmen und innovative Ansätze verfolgen, tragen sie aktiv zur Erreichung der Klimaziele bei.
VERANSTALTUNGSTIPP
Auf der Nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität am 19. und 20. November in Mainz können sich Teilnehmende zu diesen Themen informieren.
Es geht um die gemeinsame Gestaltung der Mobilität mit den Mitarbeitenden, um Mobilitätshürden in den Köpfen und wie sie besiegt werden könnten, aber vor allem um richtungsweisende Konzepte für eine nachhaltige Mobilität. Dazu werden spannende Keynotes und Impulsvorträge gehalten und sich in gemeinsamen Gesprächsrunden ausgetauscht. Auch das nachhaltige Flottenmanagement steht im Fokus, denn im Bereich der Elektromobilität, der Antriebsarten sowie in der Reduzierung von Flotten gibt es noch großes Potenzial. Die Teilnehmenden bekommen dazu nicht nur die nötigen Informationen und wertvolle Tools, sondern erfahren auch von Experten, wie sie das Potenzial nutzen können. So werden zahlreiche Best Cases und Praxisbeispiele gezeigt, die verdeutlichen, welche Wege man gehen kann und wie Veränderung wirken.
Wichtige Impulse für den eigenen Weg:
www.nakobemo.de