Die Akteure und ihr Agieren mit und in diesen Requisiten dürfen wir dabei keineswegs aus den Augen verlieren – doch mehr davon später.
Im Bereich gesundheitsorientierte Büroausstattung erleben wir eine Dynamik wie kaum je zuvor. Und es ist außerdem ein ungeheuer weites Feld, das vom Sitz-Steh-Arbeitsplatz über die Beleuchtung oder Schallschutzelemente bis hin zur vertikalen Computermaus reicht. Es tut sich viel zurzeit. Doch was sind die Gründe für diese dynamische Entwicklung?
Rückenerkrankungen stehen bekanntermaßen seit Langem an erster Stelle der Volksleiden, und der volkswirtschaftliche Schaden dadurch ist enorm. Gleichzeitig will und muss jeder von uns möglichst lange leistungsfähig bleiben. Außerdem wünscht man sich mit Blick auf die viel zitierte Work-Life-Balance Fitness für die Freizeit. Von den Arbeitgebern wiederum erwartet man ein gesundes Arbeitsumfeld, betont ihre Fürsorgepflicht. So gehören viele Unternehmen zu den Kunden und Partnern des IGR, des Instituts für Gesundheit und Ergonomie e. V. Das „gesunde Unternehmen“ ist ein Thema, das uns seit Langem beschäftigt.
Bei der Frage nach der gesundheitsfördernden Büroausstattung fokussieren wir uns natürlich als Erstes ganz automatisch auf die Grundausstattung: Tisch, Stuhl und vielleicht Beleuchtung. Ein Schreibtischstuhl ist im Grunde genommen immer auch eine Notlösung, denn der Mensch ist einfach nicht für das Sitzen geschaffen.
Dynamisches oder bewegtes Sitzen ist inzwischen anerkannter Standard. Jeder sollte ausprobieren, welche Lösung für sie oder ihn am besten ist, denn schon der Grad der Dynamik ist durchaus Geschmackssache. Tatsächlich gibt es häufig die Gelegenheit zum ausgiebigen Probesitzen, und man sollte sie auch nutzen.
Bei den Schreibtischen liegen erfreulicherweise Sitz-Steh-Arbeitsplätze im Trend. In immer mehr Büros gehören sie sogar zur selbstverständlichen Ausstattung. Abwechselnd im Sitzen und im Stehen zu arbeiten, ist für die Gesundheit sicher das Beste. Doch spätestens jetzt müssen wir den Blick auch auf die Akteure richten. Die schönste Ausstattung nutzt nichts, wenn sie nicht adäquat eingesetzt wird. Für den Anfang könnte man sich schon einmal vornehmen, alle Telefonate im Stehen zu führen. Und wer nach Hause geht, sollte zum Abschluss noch den Schreibtisch hochstellen, um beim Start am nächsten Morgen nicht gleich auf den Sessel zu sacken.
Das Wichtigste ist, die Idee des gesunden Unternehmens mit Leben zu erfüllen. Wo immer es geht, muss man das spüren. Dabei sind Engagement, Fantasie und Kreativität gefragt. Manche Arbeitgeber schaffen Anreize für die Fahrradfahrt zum Büro, andere gestalten mit dem Bodenbelag auf den Gängen einen spielerischen Parcours. Es ist nicht unbedingt notwendig, dass man den Chef über die Flure hüpfen sieht, aber selbstverständlich muss eine solche Gesundheitsorientierung auch vorgelebt werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden das als ein Zeichen der Wertschätzung begreifen.