Damit die digitale Transformation nicht nur punktuell gelingt, sollten Organisationen digitale Transformation strategisch angehen.
Dr. Miriam Wolf und Dr. Nadine Hüning
Vorständinnen, vediso e.V.
Digitale Transformation muss aktiv gestaltet werden. Sie muss zu den Zielen, Bedürfnissen und Herausforderungen einer Organisation passen. Der Erfolg hängt dabei nicht allein von guter Hard- und Software ab. Entscheidend ist, ob Mitarbeitende über die nötigen Kompetenzen verfügen, um den Wandel mitzugestalten. Denn digitale Transformation ist eine Gemeinschaftsaufgabe.
In vielen Unternehmen entsteht jedoch eine Kluft: Auf der einen Seite stehen technikaffine Mitarbeitende, die gerne Neues ausprobieren und den digitalen Wandel positiv erleben. Auf der anderen Seite gibt es jene, die sich überfordert und alleingelassen fühlen und die digitale Transformation als Belastung wahrnehmen.
Werden Mitarbeitende nicht ausreichend qualifiziert und unterstützt, drohen Sicherheitsrisiken durch unsachgemäßen Umgang, Fehlentscheidungen bei der Technologieauswahl, Konflikte zwischen verschiedenen Gruppen in der Organisation, Resignation und letztlich Mehraufwand statt der erhofften Effizienzsteigerung.
Oft wird unterschätzt, dass es nicht nur um den Umgang mit bestimmter Hard- und Software geht. Wichtig ist auch, dass Mitarbeitende lernen, mit neuen Anforderungen, Arbeitsweisen und Tools umzugehen. Digitale Transformation ist kein einmaliges Projekt, sondern eine dauerhafte Gestaltungsaufgabe. Damit diese gelingt, müssen Organisationen dauerhafte Strukturen für Lernen und Veränderung schaffen. Dazu gehören: gezielte Kompetenzentwicklung, sowohl formell (z. B. Schulungen) als auch informell (z. B. kollegiale Unterstützung), dauerhafte Veränderungsbegleitung (z.B. durch Netzwerke), sowie Anpassungen in Prozessen, Verantwortlichkeiten und Arbeitsweisen.
Gleichzeitig müssen Unternehmen Bedenken und Widerstände ernst nehmen. Viele Mitarbeitende fürchten, dass digitale Technologien zu höherer Arbeitsbelastung, Überwachung oder Arbeitsplatzverlust führen. Transparente Kommunikation, Partizipation und eine klare Vision können helfen, Ängste abzubauen.
Die Haltung der Führungskräfte spielt eine zentrale Rolle. Sie prägen, wie Mitarbeitende den digitalen Wandel erleben. Führungskräfte müssen selbst digitale Lösungen nutzen und dabei eine offene Lern- und Fehlerkultur vorleben. Sie sollten Ressourcen und Anreize für Kompetenzentwicklung bereitstellen und gezielt Räume für Austausch und Experimente schaffen. Werden Probleme, Bedürfnisse und Anforderungen strukturiert und partizipativ mit den Mitarbeitenden erfasst, lassen sich digitale Lösungen besser an deren Anforderungen und nach den Zielen der Organisation ausrichten.
Damit die digitale Transformation nicht nur punktuell gelingt, sollten Organisationen digitale Transformation strategisch angehen. Nicht zuletzt unterstützt dies auch eine bessere Kommunikation: Führungskräfte sollten nicht nur erklären, welche Digitalisierungsmaßnahmen umgesetzt werden, sondern insbesondere, warum sie umgesetzt werden– und auf welche strategischen Ziele diese einzahlen.
Mitarbeitende, die Potenziale und Grenzen digitaler Technologien im Hinblick auf ihre Profession einschätzen können, sind Schlüssel für Innovationsfähigkeit. Ihr Wissen kann beispielsweise bei der Entwicklung von sinnvollen Anwendungsszenarien für Künstliche Intelligenz entscheidend sein. Denn letztlich gelingt Digitalisierung nur dann, wenn sie den Menschen und Organisation in den Mittelpunkt stellt – als Gestalter, nicht als passive Betroffene.

vediso bietet gezielte Weiterbildung, praxisnahe Lernformate und ein starkes Netzwerk, um digitale Transformation in der Sozialwirtschaft erfolgreich zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.vediso.de