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Home » FUTURE OF FINANCE » Die Jungen sind digital, die Alten analog: Ist die digitale Kluft ein Mythos?
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Die Hoffnung der Digitalisierung ist oft verknüpft mit der Angst vor gesellschaftlicher Spaltung: Hier die Generation Z, die „always on“ ein durch und durch digitales Leben führt – dort die abgehängten Älteren, deren digitale Evolution vor langer Zeit beim Festnetztelefon endete. Wie realistisch ist eine künftige digitale Kluft? Eine neue Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme in Zusammenarbeit mit Infas quo unter 1.000 Befragten ab 16 Jahren zeichnet ein anderes Bild: Die Älteren sind digitaler als erwartet und die Jüngeren analoger als häufig wahrgenommen wird. Was dies unter anderem für das Bezahlen mit der girocard bedeutet, wurde im Rahmen der Jahresveranstaltung der Initiative Deutsche Zahlungssysteme am 12. März in Berlin diskutiert.

Vertraut wird auf Bewährtes 

„Vertrauen ist für alle Generationen die wichtigste Währung – online und offline“, sagte Karsten John. Der Geschäftsführer von infas quo stellte die Studienergebnisse auf der Jahresveranstaltung der Initiative Deutsche Zahlungssysteme vor. Das trifft insbesondere bei finanziellen Angelegenheiten zu: Hier legen die BürgerInnen ihr Vertrauen in das persönliche Umfeld (71 Prozent), in bekannte Institutionen, wie etwa die Hausbank (59 Prozent) oder ihren Bankberater (51 Prozent). Digitalen Angeboten wie z. B. Blogs im Internet (13 Prozent) oder Finanz-Podcasts (13 Prozent) wird hingegen weniger vertraut.

Selbst in 20 Jahren sehen die Befragten Bargeld (37 Prozent) und die girocard (21 Prozent) als die beiden führenden Systeme, mit denen sie auch künftig am liebsten vor Ort bezahlen möchten. Überraschenderweise können sich mehr Menschen vorstellen, dass sie 2040 an der Kasse am liebsten mit biometrischen Merkmalen (15 Prozent) bezahlen, als mit dem eigenen Smartphone (12 Prozent). Rechnet man das Bezahlen mit der Kreditkarte (11 Prozent) zu den girocard-Befürwortern hinzu, liegen die klassische Kartenzahlung und das Bargeld nahezu gleich auf.

Welche Wünsche und Ängste richten die verschiedenen Generationen generell an die Zukunft? 

Blickt man über die Welt des Bezahlens hinaus, sind sich die Befragten über alle Generationen hinweg einig, dass in einer digitalen Zukunft (im Jahr 2040) traditionelle Werte reüssieren: so werden der medizinische Fortschritt (88 Prozent), eine intakte Umwelt (86 Prozent) und Geborgenheit bei Familie (83 Prozent) als wichtigste Wünsche für die Zukunft genannt.

Obwohl die Generation Z mit der Digitalisierung aufgewachsen ist, ist ihr ein optimistisches oder gar unbekümmertes Verhältnis zum Internet fremd: Analoge Werte, der persönliche Austausch und die individuelle Beratung bleiben auch in Zeiten des immer verfügbaren Internets relevant. Generell wird es eine Verflechtung von digitalem und analogem Leben geben. Die Menschen werden sich aus jeder Welt das aussuchen, was zu ihrer Lebenssituation passt. Die Zukunft liegt in Vertrauen und „Convenience“.

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