Unsere Gesellschaft steht vor immensen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Um gestärkt aus dieser Situation zu kommen, müssen rechtzeitig die Weichen gestellt werden – nicht nur im Hinblick auf COVID-19 und die daraus resultierenden Folgen, sondern vor allem mit Augenmerk auf den Green Deal der Europäischen Union und die jeweiligen nationalen Klima- und Energiepläne.
Infrastruktur als Asset-Klasse
Der Investitionsbedarf ist enorm. Der finanzielle Spielraum der öffentlichen Hand hingegen limitiert. Die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor muss daher intensiviert, deutlich mehr privates Kapital mobilisiert werden. Im momentanen Niedrigzinsumfeld liefern klassische Investments ohne hohe Volatilität kaum noch Erträge. Als alternative Kapitalanlage sind Infrastrukturinvestments als Assetklasse weitgehend krisensicher und attraktiv. Ökologische und ethische Kriterien werden in den Veranlagungsstrategien institutioneller Investoren wie auch von Privatanlegern immer bedeutender.
Dazu kommen neue Geschäftsfelder, die sich durch die Finanzierung von Klimaschutztechnologien ergeben und das Interesse an nachhaltiger Finanzierung steigern. Die Errichtung, Instandhaltung und Modernisierung von Infrastruktur- und Energieprojekten in den Bereichen Versorgung, Telekommunikation, Transport und soziale Infrastruktur stehen infolge der aktuellen Gesundheitskrise und deren realwirtschaftlichen Folgen weit oben auf der Agenda von Industriestaaten sowie Entwicklungsländern. Vermehrt wird bei Infrastrukturinvestments großes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und ESG/SDG-Kriterien (Environment, Social, Governance/Sustainable Development Goals) gelegt. Auf Sicht wohl auch der einzige Weg, um gemeinsam die Zukunft langfristig zu gestalten.
Eine leistungsfähige Infrastruktur muss den Bedürfnissen der heutigen Generation gerecht werden und Rahmenbedingungen für die kommenden schaffen. Investitionen in Infrastruktur sind daher zukunftsweisend und rücken noch intensiver in den Mittelpunkt des Interesses. Insbesondere für die Modernisierung und Realisierung von Agenden wie der Digitalisierung und des Green Deal sind sie ein bedeutender Faktor.
Der Klimawandel erhöht die Notwendigkeit, Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung zu finden. Diese Herausforderung hat weltweit absolute Priorität und direkte Auswirkungen auf die Infrastruktur. Zudem müssen Industriestaaten ihre Infrastruktur in den Bereichen Versorgung, Transport und soziale Infrastruktur nicht nur in Stand halten, sondern auch modernisieren, um auf demografische Entwicklungen zu reagieren, einer alternden Bevölkerung adäquate Lebensbedingungen zu bieten und etwaigen Krisen vorzubeugen.
Infrastruktur als DNA
Als Spezialbank für Infrastruktur- und Energiefinanzierungen ermöglicht die Kommunalkredit Austria die Errichtung und den Betrieb von Infrastrukturanlagen, indem sie den Finanzierungsbedarf von Projektsponsoren und -entwicklern mit der steigenden Zahl an Investoren, die nach nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten suchen (wie Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, Asset Manager), in Einklang bringt. Dadurch schafft sie einen spürbaren Mehrwert für die Gesellschaft.
Im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele war die Kommunalkredit im vergangenen Geschäftsjahr 2020 an einigen herausragenden Transaktionen beteiligt, die dies unterstreichen: die Finanzierung von Wasserversorgungsunternehmen in Italien; der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und Solarparks in Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien, Tschechien und Ungarn; die Errichtung eines Offshore-Windparks in Deutschland. Zudem rückten kritische Infrastrukturen wie Breitbandprojekte und der Gesundheitssektor in den Fokus, darunter die Ausstattung mit klinischen und hochtechnologischen Geräten im Gesundheitssektor in Italien und Großbritannien.
„Die Bank wurde 2020 erneut von der internationalen Infrastruktur-Plattform Capital Finance International als ‚Best ESG Infrastructure Europe 2020‘ ausgezeichnet, einige unserer Transaktionen gewannen Auszeichnungen renommierter Infrastrukturfachmagazine. Als erster Finanzdienstleister Österreichs sind wir in die European Clean Hydrogen Alliance aufgenommen worden, dem erst Mitte 2020 von der EU-Kommission ins Leben gerufenen europäischen Wasserstoff-Bündnis“, so Kommunalkredit-CEO Bernd Fislage.
Am Heimatmarkt Österreich wurde jüngst die Energiezentrale zur ökologischen Versorgung mit Wärme und Kälte für fünf Hochhäuser in Wien finanziert. Bei diesem Vorzeigeprojekt wird für das Heiz- und Kühlsystem Wasser aus dem Donaukanal verwendet – eine neue Art der Energieversorgung und Beispiel für nachhaltige und zukunftsweisende Energielösungen. Mit der OMV – eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs – investiert die Bank gemeinsam in den Bau der größten Elektrolyseanlage Österreichs: 1.500 Tonnen grüner Wasserstoff reduziert künftig 15.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.