Der Gesundheitsberater am Telefon empfahl die ärztliche Überprüfung von drei für den jungen Mann völlig unbekannten Parametern: Pilzbefall im Darm, eine Störung der Mitochondrienfunktion und eine Prüfung auf eine Schwäche des Neurotransmitters Serotonin.
Alles drei kann nämlich Folge bestimmter Antibiotika sein. Der Arzt, ein niedergelassener Hausarzt mit spezieller Zusatzausbildung fand zwei der drei Hypothesen bestätigt. Eine probiotische Darmsanierung und eine tryptophanhaltige Ernährungstherapie führten zu einem völligen Rückgang der Symptomatik nach zwei Wochen.
„Solche Fälle hören wir zuhauf: ob chronischer Eisenmangel bei Frauen, ein Vitamin B12-Defizit wegen jahrelanger Einnahme von Pantoprazol oder eine übersehene Unverträglichkeit.“ sagt Eudemos-Geschäftsführer Thomas Artmann. „Psychische Symptome, wie Depression, Angst, Müdigkeit und Erschöpfung sind immer vorn dabei. Auf über 20 körperliche Ursachen sind wir bei unserer Suche nach Erklärungen für diese Probleme gekommen.“ Sein Beraterteam implementiert Gesundheitsmanagementsysteme bei bisher über 70 mittelständischen Unternehmen.
Die Vielzahl der Krankheitsverläufe macht einen gebündelten Ansatz im BGM schwierig
So ein Prozess dauert schon mal 2-3 Jahre. Immer mit dabei ist eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen, die eine echte Verhältnisprävention anstrebt und dabei über datengestützte Red-Flag- und Impact-Analysen punktgenaue Lösungsinterventionen ermöglicht, statt unspezifischer Streumaßnahmen.
„Sport und Ernährung, das assoziiert jeder mit Gesundheitsmanagement.“ führt Thomas Artmann aus. „Doch damit senken Sie nicht den Krankenstand.“ Denn die Vielzahl der Krankheitsverläufe macht einen gebündelten Ansatz im BGM schwierig. Deswegen setzt Eudemos auf Gesundheitskompetenz, Gesundheitswissen und eine frühzeitige Motivation zur Selbstfürsorge.
Neben der Intranet-Plattform CHILP, über die Gesundheitswissen und unternehmensinterne Lösungen verbreitet werden, kommt immer mehr die interdisziplinäre Gesundheitsberatung zum Einsatz, etwa nach BEM-Gesprächen oder im Idealfall als Ergebnis eines Fürsorgegespräches der Führungskraft.
Thomas Artmann führt aus: „Wir ersetzen dabei nicht den Arzt, sondern erleichtern ihm die Arbeit, in dem wir eine breite, interdisziplinäre Voranamnese machen und dem Arzt ein Protokoll zur Vorbereitung auf den Patienten schicken.“ So können insbesondere auch Mitarbeiter mit multifaktoriellen Krankheiten und vielen AU-Tagen wirksam unterstützt werden.