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Die Digitalisierung an deutschen Hochschulen

Foto: shutterstock_701467699

Julius-David Friedrich ist im CHE Centrum für Hochschulentwicklung Projektleiter des Hochschulforums Digitalisierung.

Julius-David Friedrich

Projektleiter des Hochschulforums Digitalisierung

Womit beschäftigt sich das Hochschulforum Digitalisierung und insbesondere die Studie „Monitor Digitalisierung – Wo stehen die deutschen Hochschulen?“

Als bundesweiter Think-&-Do-Tank führt das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) eine Fachcommunity – von der Lehrkraft bis zur Hochschulpräsidentin – rund um die Digitalisierung in Studium und Lehre zusammen, macht Entwicklungen sichtbar und erprobt innovative Lösungsansätze. Der Monitor zum Stand der Digitalisierung in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen wurde als „360-Grad-Befragung“ angelegt. Zwischen Mitte Juni und Ende Oktober 2022 wurden insgesamt rund 1.600 Personen befragt. Hierzu gehörten Hochschulleitungen, Support-Mitarbeitende, Lehrende und Studierende, um einen möglichst ganzheitlichen Blick auf das Thema zu erhalten. Gefragt wurde zu didaktischen Formaten, räumlicher Infrastruktur, konkreten Unterstützungsangeboten bis hin zu strategischen Entwicklungen an deutschen Hochschulen.

Welche Veränderungen in der Hochschullehre wurden durch die Pandemie ausgelöst wo stehen die Hochschulen jetzt?

Zunächst einmal haben nahezu alle Hochschulen in einem Notfallmodus überwiegend Online-Lehre gemacht. Seit dem Ende der Corona-Maßnahmen finden die meisten Veranstaltungen an deutschen Hochschulen wieder in Präsenz statt, was zu erwarten war. Ich bin allerdings überrascht darüber, wie weit verbreitet die synchrone hybride Lehre ist, bei der Studierende von Zuhause aus zugeschaltet werden, und wie wenig Blended Learning, also etwa die Kombination von Präsenzunterricht und E-Learning, tatsächlich genutzt wird. Angesichts der Tatsache, dass Blended Learning auch vor der Pandemiezeit bereits als vielversprechende Kombination aus Online- und Präsenzphasen galt, finde ich das besonders erstaunlich.

Welche Herausforderungen und Anregungen sind in den Befragungen bei Lehrenden und Studierenden besonders deutlich geworden?

Es ist deutlich geworden, dass Lehrende motiviert sind, Digitalisierung in Studium und Lehre weiter umzusetzen.

Häufig fehlt ihnen aber die Zeit, sich weiterzubilden oder neue Formate zu konzipieren. Studierende wünschen sich vor allem eine interaktivere und multimedialere Lehre. Die Ergebnisse der Befragung legen nahe, dass es auch bei der räumlichen Ausstattung an Hochschulen Handlungsbedarf gibt. Es zeigt sich, dass immer mehr Hochschulen vielfältige Lernräume wie Selbstlernflächen, Maker-Spaces und Gruppenarbeitsräume entweder bereits besitzen oder planen, aber für den aktuellen Bedarf müssen diese Räumlichkeiten noch weiter ausgebaut werden.

Wie schätzen Sie als Projektleiter die Situation an deutschen Hochschulen ein, was müsste Ihren Vorstellungen nach in den nächsten Jahren verändert werden, um die Lehre an den Hochschulen weiter zu verbessern, mit Hinblick auf den Stand der Digitalisierung?

Positiv ist: Nahezu alle Hochschulen setzen sich inzwischen strategisch mit der Digitalisierung in Studium und Lehre auseinander. Unsere Befragung verdeutlicht, dass deutsche Hochschulen in den letzten Jahren Fortschritte gemacht haben, um digitale Lehrformate zu ermöglichen und zu unterstützen. Trotzdem zeigt sich auch, dass wir uns erst am Anfang der Entwicklung befinden.

Um weiter Fortschritte zu machen, müssen die entwickelten Strategien nun in die Praxis umgesetzt werden und im Hochschulalltag Anwendung finden.

Hier kann der Monitor kostenlos heruntergeladen werden:
hochschulforumdigitalisierung.de

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