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KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. Seit mehr als 160 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Kartoffel-, Raps-, Sonnenblumen- und Gemüsesaatgut. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein. Mit rund 5.350 Mitarbeitern ist KWS in mehr als 70 Ländern präsent. 

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Dr. Beate Rother

Manager Business Functions & Communication; Research & Development

Sie sind bei KWS angestellt. Können Sie uns einen Einblick geben, was ihre Hauptaufgaben sind?

Gestartet habe ich bei KWS ganz „klassisch“ als Projektleiterin und war verantwortlich für diverse nationale und internationale Forschungsprojekte. Vor ca. 1 Jahr habe ich dann meine Position innerhalb der Firma gewechselt; ich arbeite immer noch im Bereich Forschung und Entwicklung, nun aber mit Fokus auf strategischer Planung, Entwicklung von Programmen für Talentförderung und der internen Kommunikation von Forschungsthemen.

Sind Sie mit ihrer aktuellen Arbeit und Position zufrieden?

Ja, das bin ich. In meiner jetzigen Position profitiere ich von meiner (hart erarbeiteten) Erfahrung mit Forschungsprojekten und muss mich trotzdem oft genug auf neue Herausforderungen einstellen. Jeden Tag habe ich andere Themen „auf dem Tisch“, bediene Schnittstellen zu unterschiedlichen Bereichen und Personen in der Firma, kann Prozesse beeinflussen und mitentscheiden. Abwechslung und Flexibilität sind mir sehr wichtig bei der Arbeit.

Für viele Mädchen ist es augenscheinlich schwer, sich in der Schulzeit für Naturwissenschaften so zu interessieren, dass sie es auch als Berufsfeld in Betracht ziehen. Wie entstand Ihre Begeisterung für die Biologie?

Ich war schon sehr früh an der Natur und am Umweltschutz interessiert. Zusammenhänge in lebenden Systemen zu verstehen hat mich schon immer sehr begeistert. Somit war es für mich schon sehr früh klar, dass ich später in diesem Berufsfeld arbeiten möchte. Im Laufe des Biologie-Studiums hat mich dann die technologische Anwendung von Mikroorganismen und Pflanzen immer mehr fasziniert. Was die Natur alles für uns „produzieren“ kann, ist schon sehr beeindruckend.

Welche Möglichkeiten haben studierte Biologinnen in ihrem späteren Berufsleben?

Das Berufsleben einer Biologin kann sehr unterschiedlich aussehen. Stellen als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Projektleiterin in F&E liegen natürlich auf der Hand. Aber viele meiner Kolleginnen und Freundinnen haben auch Positionen in Business Development, Marketing, Patentschutz, Kommunikation oder wie ich in strategischer Planung. Hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten und Bereiche, in denen frau arbeiten kann. Ausserhalb der Industrie sind Aufgaben bei Ämtern und Behörden, Verbänden und Interessengruppen, und bei beratenden Unternehmen auch bisweilen mit Biologinnen besetzt.

Was ist Ihre Motivation, weiter in der Biologie erfolgreich zu arbeiten und hatten sie Momente, in denen sie an ihrem Beruf gezweifelt haben?

Mir ist es sehr wichtig, etwas Sinnvolles zu tun. Pflanzenzüchtung erfolgreich voranzutreiben motiviert mich somit jeden Tag aufs Neue. Trotzdem hatte ich natürlich schon Momente, wo ich unzufrieden in meinem Beruf war. Die meisten in der Forschung kennen so etwas: Versuche wollen einfach nicht klappen, oder Gelder für Projekte werden nicht bewilligt und können somit nicht gestartet werden.

Was können sie als gestandene Biologin anderen, gerade jüngeren Frauen mit auf den Weg geben, wenn Sie sich für Wissenschaften interessieren und dort ihre berufliche Zukunft sehen?

Machen! Wer Spaß und Interesse an Wissenschaft hat, sollte sich auch von vermeintlich schlechteren Berufsaussichten nicht beirren lassen. In einer immer noch männlich dominierten (Wissenschafts-)Welt sollten gerade Frauen darauf achten, dass sie sich früh ein gutes Netzwerk aufbauen. Hier zählt später nicht nur das reine Fachwissen. „Softskills“ sind (fast) ebenso wichtig. Wissenschaftlerinnen muss auch klar sein, dass die praktische Arbeit an der Laborbank im Laufe des Arbeitslebens und mit der Wahl des jeweiligen Berufsfeldes eher ab- als zunimmt.

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