Warum ein Gesamtrisikomanagement essenziell ist – nicht nur in Krisenzeiten.
Ralf Kimpel
Vorstandsvorsitzender der RMA e. V.
Cornelius Nickert
Beiratsmitglied der RMA e. V. (Risk-Management- Association)
Schlimmer als trübe Aussichten sind gar keine. Es herrscht totaler Nebel.“ Dieses Zitat des SAP-Gründers Hasso Plattner trifft wohl den Nerv vieler Manager in der aktuellen Corona-Krise. Denn das Weltwirtschaftsklima hat sich massiv getrübt. Ganze Produk-
tions- und Dienstleistungszweige stehen still. Die Finanzmärkte befinden sich in einem stetigen Auf und Ab. Viele Entscheider schwanken in diesen Krisenzeiten zwischen Hoffen und Bangen mit Blick auf das eigene Unternehmen. Was momentan bleibt, ist die Organisation auf Sicht durch den Nebel der Märkte zu manövrieren.
Auf Unternehmen stürzt aktuell eine enorme Welle an Risiken ein. Diese bringt massive Herausforderungen mit sich – vom Supply Chain Management, aufgrund weltweit ausfallender Lieferketten, über schlecht funktionierende IT-Infrastrukturen sowie Cyberrisiken bis zu Compliance-Fragen und dem Forderungsmanagement. Diese enorme Bandbreite an Risiken zeigt, wie verwundbar Organisationen jeder Größe sind. Der Grund liegt in unseren eng vernetzten und globalen Wirtschaftsräumen. In diesen Märkten sind Staaten und Unternehmen voneinander abhängig, auf den Warenaus-
tausch und Dienstleistungen angewiesen. Im Umkehrschluss zeigt uns die weltweite Pandemie nur zu deutlich, dass Unternehmen ihren Fokus stärker nach vorne richten müssen. Hierzu braucht es ein professionelles und zukunftsweisendes Risikomanagement. Damit eng verknüpft ist der Umgang mit Unsicherheiten und Planabweichungen für die eigene Organisation. Mehr noch lassen sich mit einem gut aufgestellten Gesamt-
risikomanagement alle wesentlichen Risikofaktoren in die Unternehmensbewertung einbeziehen, schwache Signale erkennen und unerwartete Entwicklungen identifizieren – essenziell, nicht nur in Krisenzeiten.
Eine Tatsache, die indes nicht erst seit der Corona-Krise bekannt ist. Doch mit der Vorausschau ist es in diesen oft zitierten volatilen Zeiten so eine Sache. Viele Unternehmen führen meist nur eine Risikobuchhaltung, die ihnen in der aktuellen Krise auf die Füße fällt – trotz der von Experten und Organisationen, wie der Risk Management & Rating Assocation e. V. (RMA), seit Langem geforderten stärkeren Beachtung eines fundierten Gesamtrisikomanagements in Unternehmen. Nur so lässt sich der Blick vom Rückspiegel nach vorne richten.
Grundsätzlich setzt dies auf der Managementebene den Willen zur klaren Veränderung voraus, um Risikomanagement als Geisteshaltung in der eigenen Organisation zu verstehen. Dafür braucht es die notwendigen Strukturen, Risikomanagement zu leben. Dies bedeutet, einen Kulturwandel im Gesamtunternehmen einzuleiten und alle Mitarbeiter in diesen Prozess einzubinden – von der Geschäftsleitung bis zum Mitarbeiter in den Abteilungen. Beherzigen Unternehmensvertreter dies, kann ein organisationsweites Risikomanagement zu einer stärkeren Chancensicht führen. Und damit wären wir wieder bei der trüben Aussicht. Mit einem zukunftsgewandten Chancenmanagement klart sich der Nebel auf und eröffnet Unternehmen den stärkeren Blick nach vorne. Voraussetzung ist ein professionelles und gelebtes Risikomanagement. Wir von der RMA helfen Ihnen mit unserem unabhängigen Risikomanagementwissen, diesen ungetrübten Blick nach vorne zu schärfen.
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