Die Profession Fit GmbH ist der digitale Partner, wenn es um die Gesundheitsprävention von Mitarbeiter:innen in Konzernen geht. Das Angebot reicht von zeitgemäßer Kommunikation unternehmensinterner Angebote über die Möglichkeit der Kursbuchung bis hin zu eigenen Inhalten rund um Sport, Ernährung und mentaler Gesundheit. Neben dem ganzheitlichen Service für die HR- und BGM-Teams soll die App- und Plattformlösung künftig auch das Leben der Mitarbeiter:innen erleichtern – und das individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten.
Jens Michael Otte
Geschäftsführer, Profession Fit GmbH
Kontaktieren Sie mich gerne per Mail: [email protected]
Herr Otte, was macht die Profession Fit GmbH?
Die Profession Fit GmbH wurde mit der Idee gegründet, das Thema betriebliche Gesundheitsförderung in Unternehmen digital voranzubringen und stationäre Maßnahmen digital zu organisieren und damit die BGM-Teams zu entlasten. Unser erster Kunde war die Schaeffler Technologies AG & Co. KG, mit der wir in das fünfte Jahrgehen. Durch unseren sehr individuell auf die Bedürfnisse eines Unternehmens ausgerichteten Ansatz sind wir der geborene Partner für Großunternehmen, so gehört auch die Deutsche Post DHL Group zu unseren Kunden.
Wir haben in diesem Jahr ein großes Projekt zur Weiterentwicklung unserer App gestartet, viele Interviews geführt und nun erste Ergebnisse in Form von sechs bis acht Personas vorliegen. Die Erkenntnisse münden in einer neuen App, die den skizzierten und bisher praktizierten Top-down-Ansatz mit einem Bottom-up-Ansatz verbindet, sprich die Mitarbeitenden selbst einzubinden. Launch erster Module ist voraussichtlich Ostern 2023.
Was sind die Themen der Plattform bzw. der App?
Es geht viel um Prävention, aber auch bei der Corona-Schutzimpfung haben wir Betriebe unterstützt. Unsere Plattform erleichtert den Unternehmen die Handhabung des betrieblichen Gesundheitsmanagements und kann Mitarbeitende besser erreichen. So lassen sich z. B. Termine für Check-ups oder Challenges, bei denen Mitarbeiter:innen miteinander und gegeneinander antreten können, kommunizieren, auch kann die Nutzung der Angebote für die Arbeit der BGM Teams analysiert werden.
Können Sie uns mehr über den neuen Ansatz verraten – was war der Auslöser?
Unternehmen wie Schaeffler oder auch Globus Baumärkte haben Mitarbeiterzahlen im fünfstelligen Bereich. Sie können sich vorstellen, wie schwer es ist, alle anzusprechen und auch zu erreichen. Wir haben festgestellt, dass sich Mitarbeitende nur schwer einbinden lassen, wenn wir allein von den Bedürfnissen des Unternehmens bzw. der BGM-Teams ausgehen, anstatt zu sehen, was die Mitarbeiter:innen brauchen. Wir haben gesehen, dass wir mehr mit den Beschäftigten sprechen müssen, um herauszufinden, was sie bewegt. Wenn wir ihre Bedürfnisse verstehen und diese richtig adressieren, bringen sie sich viel stärker ein.
Die Beteiligung der Mitarbeiter:innen können wir in der App sehen. Wir waren schon mit unserer ersten App sehr erfolgreich und haben 20 Prozent nachhaltig Monat für Monat erreicht – wir nennen das aktive Nutzerquote. Mitbewerber liegen hier signifikant darunter. Aber die Frage ist: Wie erreichen wir auch die anderen 80 Prozent?
Wie erreichen Sie die Mitarbeiter:innen?
Wir haben viele Interviews mit Mitarbeiter:innen geführt, um das herauszufinden. Wenn z. B. jemand den ganzen Tag an der Kasse sitzt, möchte er oder sie nicht noch im An-schluss an einer Gesundheitsmaßnahme teilnehmen – jedenfalls nicht ohne Weiteres. Den Beschäftigten ist dann meist wichtig, dass sie pünktlich nach Hause kommen. Natürlich kommt Gesundheitsvorsorge auch ihnen zugute, aber der Nutzen tritt oft hinter akuten Bedürfnissen zurück, z. B. „ich muss nach Hause zu meinen Kindern“ oder „ich bin müde“. Hinzu kommen Einwände wie Skepsis gegenüber dem Arbeitgeber und dem Datenschutz. Man erreicht Mitarbeiter:innen, wenn man ihnen über die Gesundheitsvorsorge hinaus einen Anreiz bietet, der sie motiviert. Das kann z. B. in Form von Bonuspunkten sein, die man sammeln und dann in Geld einwechseln kann. Auch das Thema „Stress“ spielt eine große Rolle, über Entspannungsangebote erreicht man viele.
Anhand der Interviews haben wir sechs verschiedene Personas identifiziert, die unterschiedlich motiviert sind und sich auf verschiedenen Wegen erreichen lassen. Es gibt allerdings auch Gemeinsamkeiten. Auf Basis der Personas entwickeln wir aktuell neue Funktionen in unserer App. Wir befinden uns mitten im Entwicklungsprozess.
Sie können mit Ihrem Angebot, das auf die verschiedenen Personas abgestimmt ist, die Mitarbeiter:innen besser erreichen, als es mit anderen Angeboten möglich ist?
Ja, das ist richtig. Mit einer zielgerichteten Ansprache erreichen wir sehr viel mehr und wir erreichen sie besser. Weil sie sehen, dass das Angebot etwas mit Ihnen zu tun hat. Das ist viel attraktiver als etwas, das auf den ersten Blick nur dem Unternehmen dient. Insgesamt zeichnet sich hier ein Trend im Bereich BGM ab – wir kommen immer weiter weg vom Prinzip „Gießkanne“ hin zu individuellen Konzepten und persönlicher Ansprache.
Wie gehen Sie BGM an?
Unser nutzerzentrierter Ansatz hilft nicht nur den Mitarbeiter:innen, weil sie die Erkenntnis gewinnen, dass die Maßnahmen ihnen nicht nur gesundheitlich guttun, sondern auch finanziell attraktiv sind. Das löst wiederum neue Handlungsbereitschaft bei den Mitarbeiter:innen aus, das Programm bekommt – selbst dann, wenn es um an sich „ungeliebte Maßnahmen“ handelt – Rückenwind. Unser Ansatz hilft auch den BGM-Teams von Unternehmen, denn wir können ihnen viele Daten und fundierte Auswertungen zur Verfügung stellen, perspektivisch auch mit einem Frühwarnsystem.
ERKENNTNISSE VON PROFESSION FIT
1. Wenn es um einen „gesunden, glücklichen Lebensstil“ geht, unterscheiden sich die Bedürfnisse, Schmerzpunkte und Motivatoren von Personen in klassischen Bürojobs signifikant von den Bedürfnissen, Schmerzpunkten und Motivatoren von Personen in Berufen wie Verkauf, Produktion oder Zustellung und Logistik.
2. Neben der kleinen Gruppe von intrinsisch motivierten, sportlichen Personen, stechen vor allem die Personas heraus, die zwar gerne einen gesünderen Lebensstil hätten, diesen aber aufgrund äußerer und innerer Faktoren nicht umsetzen können. Für diese Personas entwickeln wir in unserer App/Plattform individuelle Lösungen, und helfen somit direkt am Schmerzpunkt. Selbstverständlich gibt es auch Personas, welche keine Verhaltensänderung wünschen, diese werden u.a. durch extrinsische Anreize eingeladen.
3. Trotz großer Unterschiede der Personas zueinander, zeichnen sich in den Berufsbildern „ohne Bürojob“ ähnliche Probleme, wie z. B. finanzielle Engpässe, ein (damit verbundenes) erhöhtes mentales und zeitliches Stresslevel und fehlenden Ausgleich zur körperlich anstrengenden Arbeit, aus.
Mehr Informationen finden sie auf unserer Webseite unter www.profession-fit.de